mit Milch und Zucker

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Christine und Fatima - Nachbarinnen, die man kennt

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(06:07) Wir fragen prinzipiell jeden, der beim Türl reinkommt, ob sie oder er einen Kaffee will. (08:02) Wir haben jemanden gebraucht, der uns zu den Frauen die Brücke bildet. (08:23) Wir haben gesagt: Was klein geht, geht auch groß. (08:26) Nach einer Sozialraumanalyse haben wir definiert, wer am ehesten die Menschen sind, die nach Österreich kommen und am ehesten in Gefahr sind, in die Isolation abzurutschen. (10:43) Ich freue mich sehr, dass ich meine Muttersprache in meiner Arbeit nutzen kann und Menschen helfen kann. (11:09) Unser Ansatz ist: Ich begleite dich eine Zeit und zeige dir, wie du selber in dieser Stadt zurechtkommst. (12:57) Die allermeisten Frauen kommen zu uns durch ehemals begleitete Frauen. (13:49) Wenn ich eine Familie kennenlerne, schaue ich zuerst, was sie brauchen. Ich stelle mir vor, es ist meine Familie, und frage mich, was ich machen kann, um die Situation der Familie zu verbessern. (16:14) Unser Ziel ist nicht die Spaltung. Unser Ziel ist, dass die Familie zusammenbleibt und gemeinsam das Leben meistert. (17:48) Das Werkzeug der Familienkonferenz hätte ich mir, als ich Kinder bekommen habe, gewünscht. (18:00) Wir wenden Werkzeuge an, die auch hier Familien brauchen würden, damit eine gleichwertige Beziehung zwischen allen Familienmitgliedern besteht. (21:43) Der Weg der Integration ist eine zweiseitige Geschichte. Wir tun immer so: „Die sollen sich integrieren.“ Nein, wir müssen uns auch öffnen. Damit es gelingt, müssen sich beide Seiten öffnen. (22:05) Die Nachbarinnen vertreten immer das österreichische System, aber muttersprachlich und aus derselben Kultur kommend. (23:28) Jeder hat Vorurteile. Jeder, der sich mit einem Thema nicht besonders befasst, hat Vorurteile, die zum Beispiel aus Medien kommen. Deswegen reden wir miteinander, um einander zu verstehen. (31:16) Wir haben mit den Nachbarinnen gemeinsam eine Struktur entwickelt, wie wir Familien begleiten. Die Idee ist immer wie am Anfang geblieben, wir haben nur die Struktur verfeinert. (33:27) Ich hab ein derartiges Glück - ich bin im Nutellafass geboren und ein bisschen was von der Nutella kann man verteilen. (33:51) Es ist ein derartiges Glück, in das ich da hineingeboren bin, dass ich von dem auch ein bisschen weitergeben kann, wenn sich Menschen wie die Fatima auf mich einlassen. (34:18) Wir hören oft in den Medien, dass die ausländischen Familien viel Geld kosten, aber man sieht nicht, dass die Familien wirklich kämpfen, hier zu leben, alles zu lernen und alles für die Kinder zu machen. (35:03) Es gibt Familien, die Angst hatten, im Park zu spielen oder die Nachbarn zu begrüßen, weil die Menschen sie böse ansehen. (37:35) Die Menschen sind deutlich besser, als uns in den Medien klargemacht wird, mit irgendwelchen deppaten reingehenden populistischen Sagern. (38:15) Ganz pragmatisch gesehen: Was kann uns Besseres passieren? Wir müssen nichts anderes, als die Kinder, die kommen, auszubilden. (38:31) Jeder jammert ständig über den FacharbeiterInnenmangel, LehrerInnenmangel und was auch immer für einen Mangel, wir bräuchten nur ein bisschen helfen. (40:02) Wir haben viele Angebote, aber nicht jedes ist für jede Familie interessant. (42:44) Der Prozess des Alleinlassens ist während der gesamten Begleitung. (42:50) Beim Perspektivengespräch nach ca. 8 Wochen Begleitung fragen wir: Was hast du vorher nicht gekonnt und was kannst du jetzt und was willst du alleine können und was brauchst du dafür von mir? (43:12) Die Frauen sind stolz, dass sie es alleine können. (45:02) Wir sagen den Frauen von Anfang an, dass wir nicht ein Leben lang bleiben. (46:00) Vor dem Abschluss der Begleitung sind wir sicher, dass die Frauen es alleine schaffen werden. (47:08) In den Teamsitzungen, die wir jede Woche haben, wo wir stundenlang über die Familien reden, herrschen Offenheit, gegenseitige Unterstützung und eine Art, miteinander umzugehen, die allen hilft. (50:49) Eine Sache muss ich schon vielen Menschen erklären: die Grundzwiderheit der Österreicher. (51:56) Wir haben einen Grundrassismus erlebt, in einem Ort, der nur vom Tourismus lebt. (57:01) Demokratie ist nicht einfach, Demokratie ist etwas sehr vielschichtiges und kompliziertes. (57:09) Die wahre Basis der Integration wird abgelehnt, es ist einfacher zu sagen: Geh, schleichts euch.


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Über diesen Podcast

Wir alle kennen Menschen die uns auf die eine oder andere Art beeindrucken. Menschen die eine Geschichte haben die erzählt werden muss. Manchmal ist sie lustig, manchmal traurig oder tragisch. Oft erkennen wir uns in anderen Geschichten wieder oder können etwas daraus lernen. Meistens aber bringen sie uns zum Nachdenken.

Wir wollen Menschen Raum geben, von sich zu erzählen und ihre Geschichte zu teilen.

Und alles beginnt bei Kaffee und Kuchen und mit der Frage:

Mit Milch und Zucker?

von und mit Christiane Hurnaus, Brenda Annerl

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