mit Milch und Zucker

mit Milch und Zucker

Mit Milch und Zucker - Der Podcast bei dem wir mit Menschen Kaffee trinken, damit ihr sie kennenlernen könnt.

Niko Alm - Alles anders – oder doch nicht?

Audio herunterladen: MP3

(07:03) Die Antarktis nochmal zu sehen, bevor sie abgeschmolzen ist, wäre schon recht interessant.
(09:26) Was du Visionboard genannt hast, könnte man auch als Kalender bezeichnen.
(13:27) In manchen Bereichen, in denen viel weitergebracht werden könnte, wird sich nicht viel tun.
(14:33) Es gibt auch prinzipiell bei guten Gesetzesvorhaben und Umsetzungsvorhaben Kritikpunkte, auf die man hinweisen muss.
(15:10) Blau-Schwarz wird auch keinen Spielraum haben, etwas umzusetzen, was sich andere auch nicht leisten können. Die stehen vor den gleichen Realitäten.
(15:17) Es gibt wahrscheinlich auch die gleiche Hemmung, unerfreuliche Botschaften den Menschen zu überbringen, wenn's nicht unbedingt sein muss.
(18:03) Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bundeskanzler Kickl eine Rede halten kann, die zumindest den Buchstaben nach verbindlich und für die gesamte Bevölkerung ansprechend ist.
(24:14) Wenn es zu dieser Regierung kommt, dann fliegen die Fetzen.
(24:26) Die Fetzerei beginnt.
(26:29) Es wäre schön, einmal breit mit der Bevölkerung zu diskutieren, was überhaupt Staatsaufgaben sind und in welcher Intensität die wahrgenommen werden.
(28:23) Wenn man leichtfertig sagt, der Markt regelt das, heißt das nicht notwendigerweise, dass der Markt es zur Zufriedenheit aller regelt.
(35:48) Ich will mir Aurafotografie im Selbststudium beibringen.
(36:45) Ich habe gar nichts gekauft auf der Esoterikmesse. Leider.
(41:17) Ein Thema, das mich nach wie vor beschäftigt, nämlich Republik und Religion, ist noch lange nicht auserzählt.
(43:05) Die traditionelle Medienlandschaft ist seit vielen Jahren massiv unter Druck.
(44:47) Vielen Medien fehlt das Geld zum Überleben.
(47:40) Das Einzige, worauf man hoffen und bauen kann, ist, dass sich die ideologischen Ausrichtungen und Schlagseiten der einzelnen Medienhäuser – die an sich nichts Verwerfliches sind, man muss nur wissen, wo die Leute zuhause sind – ausgleichen und man ein mündiges Medienpublikum hat, das auch einordnen kann, woher eine Information kommt.
(48:08) Das Wichtigste ist trotz allem kritisches Denken.
(50:25) Wenn sich so ein mündiges Publikum herausbildet, ist schon viel gewonnen.
(51:45) Es gibt viele, die ihre Nachrichten aus Telegram-Gruppen und Facebook-Kommentaren beziehen, und das ist schon eine sehr selbstkuratierte eigene Blase.
(53:05) Der ganze Medienbereich ist ein einziges Dilemma seit vielen, vielen Jahren.
(56:26) Wir werden, wenn diese Regierung entsteht, Personal kennenlernen, von dem wir nicht angenommen hätten, dass es existiert.
(56:35) Ich verlasse mich ganz auf die FPÖ, dass jeder Tiefpunkt unterschritten wird, den wir bisher kannten.
(56:45) Mir wird das Lachen im Hals stecken bleiben, aber Donald Trump haben wir auf der anderen Seite ja genauso.
(56:54) Wenn's nicht so tragisch wäre: Vieles, was Donald Trump sagt, ist so absurd, dass man es sich kaum ausdenken kann.
(57:49) Man muss in die Vorwärtsverteidigung gehen.
(59:18) Man kann betroffen und verärgert sein und trotzdem darüber lachen, das geht sich aus.
(59:37) Ich kann jemanden für einen riesigen Trottel und verachtenswert halten und nichts davon teilen, was er sagt, aber trotzdem über seine schlechten Witze lachen.
(1:03:45) Ich würde nie nur eine Sache machen wollen.
(1:05:20) Immer schön optimistisch bleiben. Es ist alles nicht so schlimm, wir kriegen das alles wieder hin.

Veronika - Bach - Ein Weihnachtswunder und andere (Weihnachts-) Geschichten einer Kostümbildnerin

Audio herunterladen: MP3

(01:31) Falalala, es ist Weihnachten.
(04:13) So früh haben wir noch nie eine Weihnachtsfolge geplant.
(06:23) Ich bin im Moment sehr, sehr dankbar, dass ich dieses Leben leben darf.
(08:20) In Leipzig war ich in einem veganen Katzenkaffee, das war ganz toll.
(09:10) Ich war von Mitte Jänner bis Mitte Februar am Drehort.
(09:36) Recherche ist ein Hauptbestandteil einer Kostümbildnerin, die sich mit Recherche befasst.
(12:35) Gerade bei historischen Kostümen ist es sehr, sehr schwer, wirklich perfekt passende zu finden, ohne selbst anfertigen zu müssen.
(14:44) Kamera und Kostüm gehören sehr zusammen.
(15:01) Wir haben besprochen, dass es schön werden soll.
(17:09) Für eine noch schönere Passform gibt es ein zusätzliches Popscherl.
(18:03) Bei ‚Licht‘ bin ich das erste Mal in diese Mode eingetaucht.
(20:10) Die Schauspielerin kann sich besser identifizieren, wenn sie das Richtige anhat.
(20:44) Bridgerton hab‘ ich mir eine Folge angeschaut und dann verweigert.
(23:23) Versteckter Zipp geht gar nicht.
(27:00) Oh, ich weiß nicht, ob ich das verraten darf.
(29:54) Ich bin jeden Tag dankbar und ehrfürchtig, dass ich diesem wunderschönen Beruf nachgehen kann.
(32:32) Es ist so wichtig, wenn man sich bei der Arbeit freut.
(34:33) Es muss alles akkurat sein, aber so was wie Thermostrumpfhosen und andere Wärmegadgets sind wichtig.
(36:02) Ich bin sehr detailverliebt.
(39:27) Männer wollen oft zuerst die Hose anziehen und kommen dann drauf, dass die Strümpfe darunter gehören.
(41:26) Ich hab‘ mich immer mit Ronja identifiziert.
(45:12) Ich schreibe an einem Drehbuch.
(46:50) Der Film spielt nur zu Weihnachten.
(47:18) Es ist eine wahre Geschichte.
(48:07) Ich hab‘ nur noch geweint, weil der so schön gesungen hat.
(49:22) Wir haben so einen guten Zusammenhalt in der Familie.
(49:39) Bei uns war es immer ein Zusammenkommen von: Jeder, wie es für sich gut ist.
(50:58) Mein Beten ist in den Wald gehen und durchschnaufen.
(52:05) Schenken kann ein Duschgel sein, das schon überall seit drei Jahren ausverkauft ist und du hast es noch in Mistelbach in einer kleinen Drogerie gefunden.
(57:26) Film ist fake.
(58:45) Dass das Kostüm einzigartig und besonders ist, funktioniert nur, wenn auch die Geschichte einzigartig und besonders ist.
(1:00:00) Mode ist einfach spannend.
(1:02:51) Ich tu jetzt so streng, aber in Wirklichkeit, wenn der Film gut ist, ist mir das auch egal.

Mario - IT, KI und Programmieren

Audio herunterladen: MP3

(04:05) Ich bin eigentlich gar kein so großer Kaffeetrinker.
(05:46) Vor ein paar Jahren bin ich ein bisschen aktivistisch geworden.
(10:45) Programmieren ist im Endeffekt nicht so viel anders, wie wenn du zu einem Tischler gehst und sagst, du willst eine neue Küche.
(11:02) Am Ende einer Programmierung kommt keine schöne, brauchbare Küche raus, sondern meistens etwas, was noch nicht so funktioniert, wie man es haben will.
(11:38) Allgemein, die Digitalisierung kommt mir nicht schnell vor.
(12:03) Ich glaube, dass 30 Jahre für die Einführung einer neuen Technologie wie PCs und Internet nicht super schnell sind.
(12:27) Das iPhone war der Katalysator von allem, was wir dauernd vor unseren Birnen haben und wo wir nicht aufhören können, herumzuwischen.
(13:03) Dass KI wie ChatGPT so gut funktioniert, hat alle überrascht. Dass es funktioniert, hat weniger überrascht.
(14:06) Ein Touchscreen ist kein Ersatz für ein Gerät mit Knöpfen oder für einen Ball.
(15:14) Ich finde nicht, dass es besser ist, wenn ein Kind am Tablet mit einem Tabletpen etwas zeichnet, als wenn es mit Wasserfarben oder Stiften auf einem Papier etwas macht.
(15:27) Das Artefakt, das mit Wasserfarben oder Stiften entsteht, ist etwas Greifbares, das für alle in der Umgebung erlebbar ist.
(15:36) Eine Zeichnung auf dem Tablet kann ich über WhatsApp mit Oma und Opa teilen, aber es ist nichts, was ich dann ausdrucke und aufhänge.
(16:43) Ich bin nur ein Computerhawi.
(20:51) Digitale Geräte sind mittlerweile Gebrauchsgegenstände und haben ein bisschen Topfpflanzencharakter.
(22:26) Es wird derzeit versucht, Lösungen in Dinge zu stecken, wo sie nichts zu suchen haben. Zum Beispiel bei der Plattform des AMS, mit der jeder Arbeitslose arbeiten muss, kennen sich nicht mal die MitarbeiterInnen richtig aus. Es ist ein System aus dem Jahre Schnee, bei dem nicht mal der Zurück-Button funktioniert.
(26:50) Das AMS hat sich entschieden, Geld auszugeben für KI-Lösungen von Nicht-Problemen. Aber im System, mit dem jeder Arbeitslose arbeiten muss, funktioniert nicht mal der Zurück-Button.
(27:10) Ich finde, dass politisch leider diesen Trend-Themen in der Technologie zu sehr nachgelaufen wird, ohne darüber nachzudenken, was für Auswirkungen es hat, was für einen Nutzen es hat und was es für einen Return on Investment hat.
(27:31) Es geht offensichtlich politisch jedem darum, dass er innovativ dasteht.
(29:15) Mit einem Tool wie heiße-Preise kann man sehr gut die Preisbildung analysieren, und das war auch die Motivation, weiter daran zu arbeiten.
(32:23) Digitalisierungsstaatssekretäre sollten Erkenntnisse aus Daten des Staates ziehen, auf Basis derer dann Maßnahmen gesetzt werden, zum Beispiel im Gesundheitswesen oder auch im Bereich der Steuerhinterziehung.
(36:37) Es werden vom Staat Projekte angegangen, die ein gutes Grundkonzept haben, die dann aber im österreichischen verbürokratisierten, verbeamten, Verlangsamungsprozess und überbordenden Budget enden.
(36:55) Diese Prozesse könnten verbessert werden, wenn man nicht immer dieselben Beraterfirmen anstellt.
(37:27) Mein Beitrag ist es, zu zeigen, dass man auch als Privatperson schnell etwas auf die Beine stellen kann.
(35:54) Ich brauche keine Computer, um Programmierer zu sein.
(38:59) Es gibt etwas wie Computational Thinking. Da geht’s darum, dass ich ein Problem habe, und ich möchte wissen, wie ich dieses Problem am besten lösen kann. Dann leite ich mir eine Anleitung her, die ich immer wieder auf dieses Problem anwenden kann, und das ist im Endeffekt, was eine ProgrammiererIn tut.
(40:04) Wirklich gute SoftwareentwicklerInnen zeichnen sich dadurch aus, nicht nur das Problem zu betrachten, sondern auch die Menschen, die dieses Problem haben.
(41:52) Das Runterdividieren auf: Was will der Kunde wirklich von mir als SoftwareentwicklerIn, ist die eigentliche Kunst des Berufs.
(42:12) Für mich persönlich war der beste Weg immer, den KundInnen oder BenutzerInnen zu erklären, was eigentlich möglich ist

Flora - Ergotherapie: Von richtig Sitzen bis Feinmotorikstörungen

Audio herunterladen: MP3

(05:14) Durch Umwege bin ich bei der Heilmassage gelandet, weil ich eigentlich immer Physiotherapeutin werden wollte.
(06:55) Wir Ergotherapeuten unterstützen Menschen mit psychischen oder physischen Einschränkungen, damit sie ihren Alltag wieder selbständig bewältigen können.
(07:52) PhysiotheraupeutInnen schauen, dass Leute wieder gehen können, und Ergotherapeuten schauen, dass sie dabei eine Hose anhaben.
(09:29) Manchmal ist mit den PatientInnen reden mehr, als sie physisch zu behandeln.
(14:21) Sich als Ergotherapeutin selbständig zu machen ist ein Weg, den man geht.
(14:29) Ich bin Kassentherapeutin für alle Kassen.
(18:48) Ich bin ein sehr optimistischer Mensch und versuche, das Gute zu sehen und anderen Leuten zu vermitteln.
(19:08) Ich kann auch streng sein, aber auch Leute gut motivieren.
(21:19) Wenn jemand sagt, er will wieder kochen lernen, werde ich nicht versuchen, ihm Fahrradfahren beizubringen.
(21:38) Patient und Patientinnen stehen immer im Mittelpunkt.
(23:09) Es ist wirklich eine Zusammenarbeit von mir mit den Patientinnen und Patienten und umgekehrt.
(23:14) Ich sag immer: Ich bin eine Begleitung.
(26:34) Man muss in der Prävention viel mehr in der Gesundheitsförderung machen.
(27:52) Ich achte im privaten Umfeld nicht die ganze Zeit darauf, ob alle richtig sitzen und den richtigen Schreibtisch haben.
(31:52) Ich hab das Ziel: In der Therapie muss man einmal lachen.
(32:33) Humor ist superwichtig in der Therapie, weil wenn man nur das Schlechte sieht, ist es für den Heilungsverlauf nicht optimal.
(35:09) Ich bin ein Mensch, der sehr mitfühlt, und es ist auch schon passiert, dass ich mit Patientinnen und Patienten mitgeweint habe.
(40:31) Es gibt einfach in diesen Stellen noch nicht die Gesundheitsprävention, die Ergotherapie und digitale Mittel vernetzt.
(40:49) Bei meinem ersten Arbeitgeber haben wir mit Blaupapier kopiert. Dort sind wir bei der Digitalisierung im Gesundheitsbereich.
(41:31) Jede Person, die mit Kindern arbeitet, ob Lehrer oder Therapeut, hat meinen größten Respekt.
(41:48) Wenn man als Ergotherapeutin mit Kindern arbeiten will, muss man wahnsinnig viel Geld in die Ausstattung einer kindgerechten Praxis stecken.
(42:25) Schauts auf euch, das ist das Wichtigste.

Rita - Leben und Überleben

Audio herunterladen: MP3

(06:32) Wir kannten uns, weil wir die gleichen Ärzte hatten.
(08:11) Es hat sich hingezogen und plötzlich sind immer mehr Symptome aufgetreten.
(08:42) Mit 19 habe ich einen Verein und eine Selbsthilfegruppe gegründet.
(09:01) Es sind meistens junge Patienten und Frauen, die nicht ernst genommen werden.
(09:47) Es hat 10 Reanimationen gebraucht, bis man draufgekommen ist, dass mein Gehirn vergisst, dem Körper zu sagen, dass er atmen soll.
(10:53) Sie hat zu mir gesagt, dass sie nicht wissen, ob ich auch mit der Operation überleben werde.
(10:59) Nach 2 Wochen Koma bin ich aufgewacht und hatte ein Tracheostoma.
(11:23) Mir wurde gesagt, dass niemand wüsste, ob meine Stimme zurückkommt, und dass Singen unmöglich sein wird.
(12:35) Meiner Mutter wurde gesagt, dass ich nicht mehr lebend aus dem Krankenhaus kommen werde.
(12:42) Das ist jetzt zwei Jahre her, ich hab‘s geschafft.
(13:41) Natürlich wünsche ich diese Momente niemandem, aber nachdem ich keine Wahl hatte, bin ich froh, dass ich das erlebt und überlebt hab.
(14:44) Ich bin mit meiner besten Freundin selber auf die Diagnose gekommen.
(15:30) Ich hätte mir eine frühere Diagnose gewünscht.
(17:49) Natürlich gibt's auch gute Ärzte.
(19:30) Sie macht Apnoetauchen und lernt das irgendwie.
(21:49) Du kannst dich nicht selber reanimieren.
(23:18) Ich hab ja die Zeit schon überlebt, von der mir gesagt wurde, ich werde sie nicht überleben.
(27:28) Ich habe durch meine Geschichte gelernt und versuche, das Erlernte weiterzugeben.
(28:26) Wenn man merkt, es wird immer kritischer mit der Krankheit, lernt man auch sich selbst zu helfen.
(34:45) Durch das Gesundheitssystem erlebt man sehr viel Frustration. Das geht dann auch einfach auf die Psyche.
(36:27) Kein Strom heißt keine Luft für mich.
(37:24) Natürlich gibt es Einschränkungen, aber ich versuche, mein Leben so zu leben, wie ich es gerne hätte.
(42:42) Manchmal würde ich gerne in unvoreingenommene Konversationen starten.
(44:01) Komische Kommentare kommen meist aus Unwissenheit.
(46:00) Eine Stärke, die mir von meinen Eltern mitgegeben wurde, ist, in jeder Situation etwas Lustiges zu finden.
(46:44) Lachen war nie ganz weg.
(47:00) Ich wünsche mir, dass ich die älteste Patientin mit dieser Erkrankung werde.
(51:48) Ich wäre gern der Mensch, den ich mir für mich gewünscht hätte.

Geburtstagsfolge ft Max Hammel

Audio herunterladen: MP3

(01:22) Ich habe mich quer durchgehört, was ihr so gemacht habt die letzten 6 Jahre. Man könnte es fast als Podcast Stalking bezeichnen.
(06:53) Was ist mit der Bibel passiert?
(07:10) Die Bibel war ein fettes Notizbuch.
(12:08) Ihr wählt Personen aus, die man als total sympathische Menschen kennenlernt.
(14:54) Die meisten Menschen wollen gleich die Welt verändern, ihr wollt mit eurem sozialen Umfeld engagen.
(16:29) Beim Hören von mit Milch und Zucker hat man das Gefühl, es sind Menschen, denen man jeden Moment auf der Straße begegnen könnte.
(20:35) Wenn man neue Menschen trifft und die erzählen, was sie machen, denkt man sich: Soll man die gleich in den Podcast einladen und was für Fragen könnte man stellen?
(21:42) Ich find's lustig, dass der Jingle in der ersten Folge 5 mal vorkommt.
(22:05) Wir haben immer gesagt, dass es wichtig ist, dass wir uns nicht zu wichtig nehmen.
(25:27) Man überlegt sich selten, wem man wirklich Danke sagen will.
(27:04) Aus knapp 300 Folgen mit Milch und Zucker nimmt man so viel mit.
(28:02) Es ist ein Privileg, dass sich 200 bis 300 Menschen Zeit genommen haben, ihre Geschichte bei mit Milch und Zucker zu erzählen.
(28:25) Unsere GästInnen haben uns auch etwas geschenkt, nämlich das Vertrauen, ihre Geschichte öffentlich zu machen.
(31:51) Wie schafft man es, so ein Projekt über 6 Jahre zusammenzuhalten.
(33:41) Aber was war vor Corona?
(35:45) Wir haben mit Milch und Zucker auch begonnen, weil wir etwas machen wollten, wo uns keiner reinredet.
(36:19) Am Beginn von „Mit Milch und Zucker“ gab es viele GästInnen die gesagt haben, dass es wie eine Therapiestunde war.
(40:32) Es ist besonders schön, dass es immer Menschen in unserem Umfeld gab, die uns geholfen haben.
(43:30) Solange der Kaffee aus Kaffeebohnen ist, nehmen wir jeden Kaffee.
(46:29) Wir haben gelernt, uns auf eine Geschichte einzulassen und folgen den GästInnen im Thema.
(47:46) Nicken hört man nicht im Podcast.
(52:12) Wir schauen immer noch darauf, dass Frauen und Männer als GästInnen ausgeglichen sind.
(54:29) Wenn ich Menschen in den Podcast einlade, fange ich damit an, dass es uns seit 6 Jahren gibt, wir ca. 300 Folgen gemacht haben und es legit ist.
(54:59) Es ist kein Interview, es ist ein Gespräch.
(55:42) Kettcar gehört zu unserer Freundschaft dazu.
(1:00:07) Einen Zoomtermin zwischen 3 Leuten auszumachen, ist einfacher als 3 Leute zur gleichen Zeit in den gleichen Raum zu bringen.
(1:01:08) Es ist eine gute Lehre wenn man etwas gemeinsam machen will, schafft mans.
(1:02:59) Der Schnitt wirds richten. Oder auch nicht.
(1:08:46) Mit Milch und Zucker kommt jetzt in die Volkschule.

Spritzer4Peace - Peace, Love and Spritzer

Audio herunterladen: MP3

(06:50) Wir hatten keinen tollen Kaffee in der WG.
(08:03) Das ist der grausigste Kaffee, weil das ist der, den man am dringendsten braucht.
(09:32) Wir haben uns ohnmächtig gefühlt und wollten etwas unternehmen.
(10:34) Es sollte nicht nur um den Frieden gehen, wir wollten auch etwas für unser Grätzl tun und den sozialen Frieden fördern.
(11:09) Was gibt es Schöneres im Sommer als einen Spritzer?
(13:00) Wir mussten uns überlegen: Wie soll das aussehen, was wollen wir ausschenken, was wollen wir verkaufen?
(14:17) Wir haben uns getroffen, diskutiert, weiterentwickelt und dann war das in drei Monaten aufgestellt und dieses Fest da.
(16:02) Im ersten Jahr waren wir noch naiv, da war alles möglich.
(18:05) Wir waren bei der ersten Veranstaltung vom Erfolg geküsst, sind dann damit ins nächste gestartet und haben dann Manches übersehen.
(19:53) Wir wollten im zweiten Event die Verantwortlichkeit aufteilen und haben mit dem Verein eine juristische Person gegründet.
(20:11) Wir sind jetzt nicht nur eine Ansammlung von WG-Mitgliedern und Freunden, sondern ein Verein und professionell.
(23:33) Es war ein gemütliches Miteinander.
(25:12) Im ersten Jahr ist nichts übriggeblieben, da haben wir sogar unseren WG-Wein geopfert.
(27:55) Dass wir uns gegenseitig pushen konnten, ist mitunter die beste Erfahrung.
(29:00) Es lohnt sich, das zu machen.
(33:20) Wir wollten den Fokus nicht nur ins Ausland legen, sondern auch ins Grätzel.
(37:45) Bei beiden Events war es einfach so arschknapp, dass es hingehaut hat, da kann man im Nachhinein drüber lachen.
(38:50) Die Leute, die da waren, fanden es gut, aber es stand auch pünktlich um 21:57 die Polizei bei uns.
(40:56) Wir stehen an einem Punkt, wo wir uns überlegen, wie wir gemeinsam weitermachen.
(41:45) Ein großes Spritzer4Peace mit tausend Leuten in den Weinbergen ist etwas, worüber wir oft gesprochen haben.
(42:20) Ich wünsch mir, dass ich immer etwas in meinem Laben habe, das mich so begeistert, wie die Arbeit an Spritzer4Peace.
(43:55) In fünf Jahren bereue ich hoffentlich nicht, aus Wien weggegangen zu sein.

Cornelius und Hemma - Calma Compania

Audio herunterladen: MP3

(04:28) Es war ein Abend in Wien in einer Wiener Bar.
(07:10) Ich hab mich und das Bett mit einem Moskitospray eingesprüht und bin am nächsten Tag aufgewacht mit einem Kater, als hätte ich drei Vodka-Flaschen getrunken.
(07:57) Ein Spray, das einerseits natürlich ist, aber auch gut riecht und einen gewissen Designanspruch hat.
(10:55) Ich hab angefangen in meiner kleinen Hexenküche, diese Sprays weiterzuproduzieren.
(11:20) Auf einem professionellen Level war es, als wir uns zusammengetan haben und es richtig in die Gänge gekommen ist.
(12:34) Deswegen hat es jetzt auch zweieinhalb Jahre gebraucht, obwohl der Plan war, das vielleicht in ein paar Wochen auf den Markt zu bringen.
(12:55) Es fühlt sich nicht nach Kompromiss an.
(13:37) Wenn wir beide nicht da wären, wäre bei uns beiden das Projekt im Sand verlaufen.
(17:07) Ich dachte mir immer: „Jaja, wegen dem Namen können wir später noch sprechen.“
(18:49) Man ist immer nur so stark wie die Summe der Menschen um sich herum. Da haben wir echt Glück gehabt.
(22:31) Wir finden den Austausch zwischen den Kulturen so wichtig, dass die Welt verbunden ist.
(24:11) Wenn mir jemand „Nein“ sagt, denke ich mir: „Na dann erst recht!“
(27:40) Das Ego muss man bei der Tür draußen lassen.
(28:50) Man darf sich was trauen und man kann sich auch ein bisschen zum Hampelmann machen.
(32:24) Das, was du konsumierst, hat Einfluss darauf, wie du dich fühlst, und da sehen wir uns in der Verantwortung.
(36:21) Man hat jede Flasche in der Hand gehabt und war dann richtig stolz drauf.
(38:16) Es ist witzig, Feedback kann man manchmal so gar nicht glauben und meint dann, die wollen nur höflich sein.
(39:16) Wenn man die Möglichkeit hat, ein Unternehmen zu starten, dann hat man auch die Verantwortung, gesellschaftlich etwas beizutragen.
(40:12) Die Gelse ist nach wie vor das tödlichste Tier der Welt.
(41:00) Wir finden Reisen extrem wichtig, sehen aber auch, dass es fette Probleme erzeugt.
(44:01) Gelsen sind echt nicht so witzige Tiere.
(45:11) Am Ende kannst du auch nicht mit einem brennenden Kaffeehaufen durch die Stadt gehen.
(46:09) Gelsen sind vielleicht für uns unnötig, aber es gibt nichts in der Natur, was keine Daseinsberechtigung hat.
(49:18) In fünf Jahren machen wir mit unseren Produkten die Welt einen Tick angenehmer.
(50:37) Das Ziel ist, dass in jedem Hotel, in dem wir uns wohl fühlen würden, dass da Calma Compania steht.
(50:53) An den Orten, an denen es Mosquitos gibt, gibt es uns auch und machen die Welt ein Stück angenehmer.

Sepp Schellhorn - Wie und wo kann man in Österreich etwas verändern?

Audio herunterladen: MP3

(04:57) Ich bin ja ein Kaffeejunkie.
(05:52) Irgendein Suchtpotenzial brauche ich noch, nachdem ich 2022 mit dem Rauchen aufgehört habe.
(06:28) Was uns mit Italien verbindet, ist, dass es manchmal so einen guten Kaffee gibt wie in Italien.
(08:57) Wenns ums Wirtshaus geht, reden wir von einer aussterbenden Spezies.
(10:41) In den Vereinslokalen herrscht kein Pluralismus.
(11:24) Das Wirtshaus ist vielschichtig.
(11:36) Wir brauchen Wirtshäuser, weil dort wurde noch zugehört. Wir haben es ausreden lassen und das Zuhören verlernt.
(11:49) Wenn ich jemanden nicht ausreden lasse, höre ich automatisch nicht zu. Weil ich ihn nicht ausreden lasse, grenze ich diese Person automatisch aus.
(12:45) Ich sehe gewisse Wirtshäuser als Seismografen, was in der Gesellschaft passiert.
(13:27) Für mich als Gastronom sind die Bierpreise in den letzten 2 Jahren um 43 % gestiegen, aber das Bier im Supermarkt kostet noch immer gleich viel.
(20:39) Trinkgeld wird derzeit nicht mehr, sondern umkämpfter.
(22:10) Bei Kreditkartenzahlung wird weniger Trinkgeld gegeben, und am wenigsten bei kontaktloser Bezahlung.
(22:59) Ein Wirtshaus ist ein Kommunikationszentrum.
(23:07) Ein Wirtshaus ist für alle sozialen Schichten da.
(23:10) Ein Wirtshaus ist dann da, wenn die anderen Freizeit haben.
(23:22) Ein Wirtshaus hat noch keinen reich gemacht.
(25:16) Der Wirt versucht Gerechtigkeit im Verständnis zu erlangen, warum sein Bierpreis nicht 1 Euro ist wie im Handel, sondern 5,30 Euro.
(26:11) Ich will den Menschen den Gedanken mitgeben, wie die Welt ohne Wirtshaus ausschauen würde.
(27:58) Gehts zum Wirten, der braucht euch einmal die Woche.
(29:05) Zur Wirtshauskultur gehören ein Tisch und ein Sessel dazu.
(29:09) Der Tisch im Wirtshaus ist die Kreidetafel, die Kommunikationsplattform von uns allen.
(30:17) Es wird nicht auf Gesundheit, Regionalität und Nachhaltigkeit gesetzt, und da ist die Politik verantwortlich, in der Raumordnung und der Landwirtschaftspolitik, die nur auf Masse setzt.
(32:19) Ich muss das Zuhören selber erst lernen.
(33:10) Ich glaube, wir vergessen oft, was uns Gespräche und Kommunikation bringen.
(34:31) Jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten, dass es besser wird.
(34:44) Wählen zu gehen ist ein riesengroßer Beitrag, der nicht wehtut.
(34:51) Ein Kreuzerl zu machen ist ein großer Beitrag.
(35:39) Reflexionszeit ist uns nicht mehr gegeben.
(36:14) Gern machen muss man alles. Wenn mans ernst meint, muss man eine Passion dafür entwickelt haben.
(36:56) Manchmal ist es gut, alleine zu sein, beim Fenster hinauszuschauen und mit Begeisterung vor sich hin sinnzulosen.
(38:04) Ich war ein Profi in Telefonstreichen.
(39:30) Meine Bühne ist die politische.
(39:34) Meine Bühne ist, Interessen von Kunst und Kultur zu vertreten.
(40:30) Mein größtes Anliegen in der Politik ist es, dass meine MitarbeiterInnen 10 % mehr Netto verdienen.
(42:12) Mein Ziel ist es, die 12 Milliarden, die wir für das mehr netto vom Brutto brauchen, bei den Landeshauptleuten zu holen, weil dort das Geld verschissen wird.
(42:47) Ich habe eine Wunschposition: Sollten die NEOS in die Regierung kommen: Ich wäre wahnsinnig gerne der Zuständige, der mit den Landeshauptleuten verhandelt.
(43:46) Es braucht 10 Jahre, um die großen Reformen umzusetzen.
(45:31) Es gibt einiges, was besprochen werden kann, wo Geld hinausgeworfen wird.
(45:46) Wenn wir nicht gegen die Wand fahren wollen, müssen wir jetzt ansetzen.
(48:12) Wenn ich beim Billa eine Palette Bier kaufen würde und im Lokal verkaufen würde, würde es heißen: Ah, der Schellhorn macht was Schwarz.
(48:41) Mein Traumberuf ist nie in Erfüllung gegangen, Hubschrauberpilot zu sein.
(48:59) Es ist mein Traum, nie stehen zu bleiben, und das vollziehe ich.
(49:39) Stellt mir Fragen auf Instagram. Ich beantworte alle Fragen selber.
(49:46) Ich merke, dass das Zuhören und Antwort geben und auch Kommunizieren extrem wichtig sind, damit wir in eine bessere Zukunft gehen.

Judith Kohlenberger - Gegen die neue Härte

Audio herunterladen: MP3

(10:31) Ein kleiner Teil von mir denkt bei jedem Kaffee, den ich trinke, daran zurück, dass es ein Privileg ist, dass ich den Kaffee wieder trinken kann.
(11:49) Man gewöhnt sich an das hohe Level an Komfort und nimmt es als gegeben wahr.
(13:27) Fehlender Empathie ist eine fehlende Vorstellungskraft vorgelagert.
(17:17) Menschen werden fremder gemacht als sie eigentlich sind. Dies verhindert die Nähe zum anderen, die Zugewandtheit und das Durchlässigbleiben für das Schicksal des anderen.
(19:02) Wir schaffen es nicht mehr, uns an die Stelle jedes anderen zu denken.
(19:36) Wir müssen vom Abstrakten ins Konkrete gehen. Es braucht ein konkretes Gegenüber, ein Gesicht und eine Geschichte.
(20:56) Jede einzelne Person, die in Moria gesessen ist, hatte auch davor mal ein erfolgreiches und funktionierendes Berufs- und Familienleben.
(25:45) Zunehmend bin ich, weil ich zu Migration und Flucht forsche, nur mehr Projektionsfläche, und es ist auch egal, was ich konkret inhaltlich sage.
(30:05) Ich versuche, Menschen eine Basis zu geben, um zu eigenen Schlüssen zu kommen.
(30:34) Zahlen, Daten, Fakten und Studienergebnisse können nie beim Gegenüber zu einer Meinungsumkehr oder zum Überdenken der eigenen Position führen.
(30:44) Gefühle erreichen uns dort, wo es Fakten gar nicht hinschaffen.
(30:47) Es heißt nicht, dass wir Fakten nicht brauchen, aber die emotionale Ebene ist der Türöffner.
(32:20) Ich bin der Meinung, dass einige politische Akteure nicht die Lösung des Migrationsproblems wollen, sondern das Problem brauchen.
(38:43) Ich bin in diesem Feld unverbesserlich weil seit zehn Jahren rede ich mir den Mund fusselig und bin nicht kleinzukriegen.
(39:48) Gerade in rechten und rechtsextremen Kreisen sieht man, dass gerade der Antimigrationsdiskurs ganz stark an einen Anti-Eliten-Diskurs gekoppelt ist.
(41:04) Langzeitstudien zeigen deutlich, dass sich die Einstellung der Mehrheit der europäischen Bevölkerung zum Thema Migration und Flucht in den letzten 20 bis 30 Jahren immer mehr zum Positiven entwickelt hat.
(41:47) Der Kontrollverlust wird ganz stark suggeriert, indem man zum Beispiel Bilder hat von überlaufenen Camps und Zelten.
(43:10) Die Kämpfe, die man austrägt, sollte man weise auswählen.
(46:14) Wir sind in dieser reizüberfluteten Empörungsgesellschaft und da braucht es auch Ventile, und vor allem braucht es da leider Sündenböcke, und das sind oft geflüchtete Menschen.
(53:04) Man könnte positive Beispiele zeigen, gar nicht um negative zu übertünchen, aber um auch einen Ausweg und Lösungsansätze zu zeichnen.
(55:43) Ich glaube, das Wichtigste, was im Subtext passiert, ist die schleichende Dehumanisierung, also das Fremdermachen von gewissen Personengruppen.
(57:01) Rassismus ist nichts anderes als Dehumanisierung, es ist die Idee: „Der ist nicht in der gleichen Kategorie Mensch wie wir“.
(1:04:20) Die Emotionen sind der Türöffner, damit mich dann die Fakten auch wirklich erreichen. Da fehlt es uns momentan an guten Rezepten.
(1:12:56) Humor und Satire sind probate Mittel, gerade auch bei Populisten, weil damit sie sich schwer tun, und Populisten sind auch die, die keine Selbstironie haben.
(1:14:04) Kein Autokrat will sich selber als Karikatur sehen.
(1:15:05) Die Aufgabe von Kunst ist sowieso nur zu triggern und zu reizen.
(1:16:26) Nachrichtenvermeidung und mehr Konsum von sozialen Medien sind eine toxische Mischung.
(1:19:23) Was gerade jetzt wichtig wäre: Zumindest haben wir noch eine Gesprächsbasis und können uns darauf einigen, nicht einer Meinung zu sein.
(1:25:15) Ich glaube überhaupt, dass die Lüge das Thema ist, das als Bedrohung für die offene und tolerante Gesellschaft gesehen werden kann.
(1:26:51) Wenn wir uns irgendwann nicht mal mehr darauf einigen können, in welcher Wirklichkeit wir leben, wie wollen wir uns darauf einigen, wie wir diese Wirklichkeit besser gestalten.
(1:29:33) Wir haben auch Tendenzen, die in Richtung einer progressiveren, gleichberechtigteren Welt zeigen.

Über diesen Podcast

Wir alle kennen Menschen die uns auf die eine oder andere Art beeindrucken. Menschen die eine Geschichte haben die erzählt werden muss. Manchmal ist sie lustig, manchmal traurig oder tragisch. Oft erkennen wir uns in anderen Geschichten wieder oder können etwas daraus lernen. Meistens aber bringen sie uns zum Nachdenken.

Wir wollen Menschen Raum geben, von sich zu erzählen und ihre Geschichte zu teilen.

Und alles beginnt bei Kaffee und Kuchen und mit der Frage:

Mit Milch und Zucker?

von und mit Christiane Koerner, Brenda Annerl

Abonnieren

Follow us