Willi - Am Zentralfriedhof is' Stimmung, wia's sei Lebtog no net wor.
Darüber haben wir geredet:
Die Oma war auch total glücklich, wenn man hingekommen ist und eine Stunde gemeinsam ferngesehen hat. (08:23)
Am ersten Tag wie mich meine Eltern ins Internat gebracht haben, habe ich Rotz und Wasser geweint und nach drei Tagen habe ich angerufen und gesagt: Überweist mir Geld ich bleib da. (11:30)
Jede Regel kann man ausdehnen, man darf sich halt nicht erwischen lassen (13:13).
Langenlois ist die größte Weingemeinde Österreichs. (14:41)
Man muss der Typ dafür sein damit man jeden Tag auf den Friedhof geht. (17:52)
In Wien ist es so gedacht, dass die Friedhöfe auch eine Grünfläche und ein Erholungsraum sind. (19:54)
Falcos Grab ist noch immer das bestbesuchteste Grab. (21:14)
Der Zentralfriedhof ist ungefähr so geplant worden, wie die Straßen in San Francisco. (28:30)
Es gibt einen Zentralfriedhofhonig. (29:46)
Im Gespräch mit den Kundinnen und Kunden über die Wünsche der Grabpflege erfährt man teilweise viel über die Familie und die Person im Grab. (34:25)
Wien ist eine Großstadt, viele Menschen haben niemanden, sie haben keine tagtägliche Ansprache, sie haben dann halt die Nachbarin, den Postler und den Friedhofsgärtner. (37:11)
Wenn man auf der Grabstelle ist und gedenken will, dann geht es nicht so viel um was war gestern in der Politik oder hat mein Fußballverein gestern verloren, da hat man andere Gedanken und man ist offener und erzählt Dinge die man sonst Fremden nicht erzählen würde. (38:00)
Es sind großteils liebe, nette Unterhaltungen. Man geht dann weg und denkt man: Ich habe etwas Gutes getan, weil diese Person sonst niemanden zum Reden gehabt hätte und ich habe zugehört und es war eine super Unterhaltung. (38:46)
Wenn man in so einer extremen Situation ist, weil man jemanden verloren hat und traurig ist, da hat man das Gefühl, dass man jemanden beistehen kann. (39:22)
Oft rennt man so schnell durchs Leben, man schaut, dass man seinen Alltag bewältigt, aber da hat man dann die Ruhe, dass man durchs zuhören oder einfach nur durchs da sein jemanden für wenigstens fünf Minuten eine Freude gemacht hat. (39:42)
Ich darf ja nicht nur in der Gärtnerei arbeiten, ich darf sie auch leiten. Bei Vorstellungsgesprächen erkläre ich schon immer wieder, dass die Arbeit auf einem Friedhof anders ist als in einer normalen Gärtnerei (40:50)
Jede Person geht anders mit Trauer um. (42:46)
Das Leben ist ernst genug, das Schlechte kommt sowieso deswegen muss man alles Positive so lange wie möglich genießen. (47:56)
Wenn man auf sein Leben zurückschaut erinnert man sich an die schlechten Sachen weniger, die positiven bleiben in Erinnerung. (48:06)
Ich habe jetzt die richtige Mischung in meinem Beruf, die wirtschaftliche Planung im Büro und auch immer wieder die Möglichkeit rauszugehen und selber wieder die Hände in die Erde zu stecken. (51:39)
Ich sag immer: Ich arbeite und wohne am Friedhof. (54:46)
Ich hätte niemals gedacht ein Wiener zu werden. (56:10)